Spritsparende Fahrweise
Von Katharina
1. Rase nicht
Gerade auf Autobahnen neigt man schnell dazu zu rasen. Aber Vorsicht: Jenseits der 100 km/h steigt der Spritverbrauch überproportional an! Ein durchschnittliches Auto benötigt bei 160 km/h schon zwei Drittel mehr Kraftstoff als bei 100 km/h.
Am sparsamsten ist eine konstante Geschwindigkeit, da ständiges Bremsen und Beschleunigen den Verbrauch stark steigen lässt: Fährt man beispielweise eine halbe Stunde 100 km/h und eine halbe Stunde 160 km/h, so verbraucht man mehr, als wenn man eine Stunde konstant 130 km/h fährt – und kommt trotzdem nicht schneller an.
2. Schalte frühzeitig hoch
Jeder Schaltvorgang kostet Sprit. Schalte deshalb frühzeitig in einen höheren Gang und vermeide zu frühes Herunterschalten, wenn du Sprit sparen willst. Ein höherer Gang sollte bei etwa 2000 Umdrehungen gewählt werden. Das Herunterschalten in einen niedrigeren Gang ist erst erforderlich, wenn der Motor beim Gasgeben ruckelt. Fährst du möglichst im höchsten Gang, kannst du bis zu 20 Prozent Kraftstoff sparen!
Auch wenn es zunächst nicht so scheint: Wer im hohen Gang mit viel Gas fährt, verbraucht weniger Kraftstoff als bei hoher Drehzahl mit wenig Gas.
Im Stadtverkehr gilt die Faustregel: Tempo 30 im dritten Gang, Tempo 40 im vierten und Tempo 50 im fünften Gang.
3. Fahre immer vorausschauend und nutze die Motorbremse
Beobachtet man den Verkehr und geht beispielsweise vor roten Ampeln und bei zähfließendem Verkehr rechtzeitig vom Gas, lässt sich eine Menge Sprit sparen. Denn jedes Anfahren und Abbremsen verbraucht Sprit! Dabei kann es sehr hilfreich sein, die Bremswirkung des Motors zu nutzen und nicht auszukuppeln – läuft der Motor im Leerlauf, verbraucht er rund einen Liter Kraftstoff pro Stunde. Nimm also in ausreichender Entfernung den Fuß vom Gaspedal, damit der Motor nicht mehr durch Kraftstoff angetrieben wird, sondern den Schubtrieb nutzen kann.
Willst du die Motorbremse über einen längeren Abschnitt nutzen – beispielsweise auf dem Verzögerungsstreifen der Autobahn –, so solltest du gezielt herunterschalten, um die volle Wirkung der Motorbremse auszunutzen. So können auch die Bremsen geschont und ein frühzeitiger und teurer Austausch vermieden werden.
4. Entferne unnötigen Ballast aus dem Auto
Transportierst du schwere Gegenstände, dann entlade sie rechtzeitig, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Laut ADAC verbraucht ein Auto mit 100 kg mehr Gewicht im Durchschnitt 0,1 Liter Kraftstoff zusätzlich auf 100 km, im Stadtverkehr sogar 0,3 Liter.
Auch Dachträger und Dachboxen sollten immer demontiert werden, wenn sie gerade nicht in Verwendung sind. Eine Dachbox kann bei hohen Geschwindigkeiten auf Autobahnen zu einem Mehrverbrauch von bis zu 20 Prozent führen, aber auch mit einem leeren Dachträger alleine verbraucht ein Auto etwa 5 Prozent mehr Kraftstoff.
Fahrräder sollten wenn möglich am Heck befestigt werden, wenn du spritsparend fahren möchtest: Transportiert man zwei Fahrräder auf dem Dach, so rechnet der ADAC mit einem Mehrverbrauch von 42 Prozent – auf dem Heck sind es hingegen etwa nur 18 Prozent mehr Kraftstoff.
5. Überprüfe den Reifendruck und kaufe die richtigen Reifen
Um weiteres Geld beim Autofahren zu sparen, sollte der Reifendruck regelmäßig überprüft werden. Dabei gilt: lieber einen etwas höheren Reifendruck (0,1 bis 0,3 bar mehr), aber nicht höher als bei voller Zuladung empfohlen! Liegt der Reifendruck um 0,3 bar unter der Empfehlung, ist der Rollwiderstand um 6 Prozent erhöht. Bei 1,0 bar liegt die Steigerung des Rollwiderstandes schon bei 30 Prozent. Dies wirkt sich direkt auf den Spritverbrauch aus und hat zur Folge, dass du etwa 3 bis 5 Prozent mehr Kraftstoff benötigst. Ist der Reifendruck zu niedrig, wird sich das mittelfristig auch anders bemerkbar machen: Der Verschleiß der Reifen ist erhöht und es kann zu Reifenschäden kommen.
Aber schon die Wahl der Reifen hat einen Einfluss auf den Spritverbrauch: Je höher der Rollwiderstand, desto mehr Sprit wird verbraucht. Wieviel Einfluss der Rollwiderstand tatsächlich auf den Kraftstoffverbrauch hat, hängt natürlich auch von deiner Fahrweise, den Reifeneigenschaften und der Streckenbeschaffenheit ab. Der ADAC-Reifentest hat herausgefunden, dass der Verbrauch bei den schlechtesten getesteten Reifen mit einer Geschwindigkeit von konstanten 100 km/h um 0,5 Liter pro 100 km höher als bei den am besten getesteten sein kann. Bei einer jährlichen Fahrleistung von durchschnittlichen 15.000 km und einem Spritpreis von 1,50 Euro kann man so durch die richtige Reifenwahl 112,50 Euro sparen!
6. Warte den Motor regelmäßig und verwende das richtige Motoröl
Am sparsamsten läuft der Motor, wenn er regelmäßig gewartet wird und abgenutzte Zündkerzen und verstopfte Luftfilter direkt getauscht werden. Aber auch die Wahl des Motorenöls hat mehr Einfluss, als oft vermutet wird. Besonders auf Kurzstrecken, wenn der Motor kalt bleibt, sind Leichtlauf-Motorenöle sehr effektiv, da sie den Reibungswiderstand im Motor verringern. Moderne Leichtlauföle werden deshalb immer dünnflüssiger und weisen immer geringere Öl-Viskositäten auf. Dass die Anschaffung solcher Öle sehr teuer ist, kann sich jedoch rechnen: Bei einer durchschnittlichen jährlichen Fahrleistung von 15.000 km kann man durch die Verwendung eines Leichtlauföls rund 70 Euro sparen! Im Kurzstreckenverkehr kannst du so schnell 4 bis 6 Prozent Kraftstoff einsparen, in der Stadt und im Umland 2 bis 4 Prozent und auf der Autobahn immerhin noch 2 Prozent.
7. Schalte den Motor bei längerer Standzeit aus
Moderne Autos besitzen bereits eine „Start-Stopp-Automatik”, für alle anderen gilt: Auch bei kürzesten Wartezeiten den Motor abstellen! Ist die Ampel voraussichtlich länger als 20 Sekunden rot oder befindet man sich im Stau oder an Bahnübergängen, lohnt sich das Abschalten des Motors. Denn auch im Leerlauf verbraucht ein Auto zwischen 0,8 und 1,6 Liter pro Stunde.
Aber Achtung: Nach dem Ausschalten immer direkt die Zündung betätigen, um die Beleuchtung des Autos einzuschalten. Dies gilt natürlich besonders nachts, aber auch tagsüber schalten viele Autos von Abblend- auf Standlicht – und das darf bei laufendem Motor nicht aktiviert sein.
8. Setze die Klimaanlage kontrolliert ein und schalte nicht benötigte Geräte ab
Nicht nur der Motor, auch die Geräte im Fahrzeuginnenraum benötigen Kraftstoff. So kann bereits der Gebrauch einer Sitzheizung den Spritverbrauch um bis zu 0,25 bis 0,5 Liter pro 100 km erhöhen. Besonders viel Kraftstoff benötigt eine Klimaanlage: mehr als 0,5 Liter zusätzlichen Sprit auf 100 km. Versuche deshalb, ein aufgeheiztes Auto erst mal gut durchzulüften und die Klimaanlage erst später einzusetzen. Aber Achtung: Auch dauerhaft geöffnete Fenster erhöhen durch den erhöhten Luftwiderstand den Spritverbrauch. Besonders bei höheren Geschwindigkeiten ist deshalb die Klimaanlage die bessere Alternative.
Aber auch Radios und heizbare Heckscheiben treiben den Kraftstoffverbrauch in die Höhe. Schalte deshalb nicht benötigte Geräte stets ab, wenn du Sprit sparen willst.
9. Verwende den richtigen Kraftstoff
Fast jede große Tankstelle bietet heutzutage so genannte Premiumkraftstoffe an, die mit einer höheren Leistung, einem geringeren Spritverbrauch und einer Schonung des Motors werben als herkömmliches Benzin oder Diesel. Doch aktuelle Tests des ADAC und der Auto Bild zeigen deutlich: Premiumkraftstoffe bringen keine signifikanten Leistungssteigerungen. Normale Durchschnittsmotoren können die 100 Oktan dieser Kraftstoffe gar nicht ausnutzen.
Für die meisten Autos gilt deshalb: Lieber auf die teuren Premiumkraftstoffe verzichten und weiterhin den klassischen Kraftstoff tanken.
10. Vermeide kurze Fahrten
Das Starten eines kalten Autos benötigt jede Menge Kraftstoff. Wer danach nur eine kurze Strecke zurücklegt, verbraucht im Durchschnitt sehr viel mehr Sprit, als wenn er danach eine längere Strecke zurücklegt. Kurzfahrten solltest du deshalb wenn möglich vermeiden oder mehrere Erledigungen zusammenlegen.